Freitag, 22. April 2011

Tierhaar-Allergie

Tierhaar-Allergie


Was ist eine Allergie?
Bei einer Allergie kommt es zu einer unkontrollierten, übermäßigen Abwehrreaktion des Immunsystems gegen körperfremde, aber normalerweise harmlose Substanzen. Diese Stoffe bezeichnet man als Allergene, da sie die Auslöser einer Allergie sind. Die Vielfalt der Allergenarten ist sehr groß, am häufigsten sind allerdings Allergien gegen Pollen, Hausstaubmilben, bestimmte Nahrungsbestandteile, Metalle und diverse chemische Substanzen. Die Allergene gelangen durch den Verzehr, über die Atemwege oder über die Haut in Kontakt mit dem Körper. Sie bewirken verschiedene Abwehrreaktionen, die dann zu unterschiedlichen Beschwerden führen können. Allergien zeigen sich u.a. in Hautveränderungen, Schnupfen, brennenden und geröteten Augen, Asthma oder Magen-Darm-Beschwerden. Auch allgemeine Beschwerden können auftreten, die von Müdigkeit und Unwohlsein bis hin zum anaphylaktischen Schock reichen können, der lebensbedrohlich sein kann.
Warum das Immunsystem bei manchen Menschen verrückt spielt, kann man noch nicht eindeutig beantworten. Sicher ist, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen und in Kombination auftreten müssen, damit eine Allergie ausbricht. Einige dieser Faktoren kennt man mittlerweile. So spielt beispielsweise die erbliche Anlage eine sehr große Rolle. Hinzu kommen noch Umweltbedingungen wie Schadstoffbelastung oder Klima, der Hauttyp und ganz wichtig die Psyche. Je nachdem wie der Mensch mit Stress und Belastung umgeht, kann es zum Auftreten bzw. zur Verschlimmerung der Erkrankung kommen.

Eine Allergie auf Tierhaare...
...zeigt sich mit den auch sonst für Allergien typischen Beschwerden. Häufig sind es tränende und juckende Augen, Fließschnupfen oder eine verstopfte Nase, Hustenanfälle oder gar Atembeschwerden mit asthmatischen Anfällen.
Auslöser der Allergie sind allerdings nicht, wie man vermuten könnte, die Tierhaare selbst, sondern daran haftender Speichel, Schuppen oder Urin des Tieres. Diese Partikel werden aber hauptsächlich über das Fell bzw. die ausfallenden Haare in der Umgebung des Tieres verbreitet. Das heißt, es kann auch zu einer allergischen Reaktion, wenn das Tier selbst gar nicht im Raum ist, sondern lediglich Haare von ihm auf dem Teppich haften.

Welche Tiere kommen als Auslöser in Frage?
Grundsätzlich können alle Tiere eine Tier(haar)-Allergie auslösen, häufig sind es aber Hunde, Katzen und Kleinnager wieMeerschweinchen, Goldhamster, Kaninchen oder Mäuse, die besonders aggressive Allergene übertragen. Aber auch Pferde und Vögel können zum Allergieauslöser werden.

Tierhaar-Allergie auch ohne Haustier?
Der Allergieauslöser kann sich auch ohne Haustier oder ohne engen Kontakt zu einem lebenden Tier in ihrer Umgebung befinden. So können zum Beispiel die Wolle in Kleidungsstücken oder Teppichen, die Rosshaarfüllung in Matratzen, die Seide in Kleidung oder Kissenfüllungen sowie die Bettfedern der Auslöser sein. Denn manche Menschen reagieren sogar auf die tierischen Produkte allergisch.

Wie findet man den Allergieauslöser?
Oftmals ist es sehr schwierig den Auslöser zu finden, da auch eine Hausstauballergie oder Nahrungsmittelallergien die gleichen Beschwerden verursachen können. Wichtig ist die genaue Beobachtung, wo und wann die Beschwerden auftreten und letztendlich kann ein Allergietest Klarheit bringen.

Kann man eine Tierhaar-Allergie vermeiden?
Wer über die Anschaffung eines Haustieres nachdenkt, sollte überlegen, ob in der Familie schon Allergien bekannt sind. Wenn dies der Fall ist, sollte man lieber auf den haarigen (oder fedrigen) Hausgenossen verzichten. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Tierhaar-Allergie entwickeln kann, ist bei familiärer Vorbelastung sehr groß.
Am besten ist natürlich die totale Vermeidung des Allergens. Auch wenn man sich dafür von seinem liebgewonnenen Vierbeiner verabschieden muss, ist es doch die wirkungsvollste Lösung. Denn eine Tierhaar-Allergie ist durchaus ernst zu nehmen. Mit der Zeit können sich die Beschwerden eventuell verstärken und zu asthmatischen Atemwegserkrankungen entwickeln. Auch auf Besuche bei Haustierbesitzern oder Ferienaufenthalten auf Reiter- und Bauernhöfen sollte man daher möglichst verzichten.

Was kann man im akuten Allergieanfall tun?
Zur Linderung akuter allergisch bedingter Beschwerden stehen verschiedene sehr wirkungsvolle Medikamente zur Verfügung, die vom Arzt nach der Art und Schwere der Beschwerden verordnet werden können. Sie selbst sollten aber stets auf mögliche Allergieauslöser achten und diese zu ihrem eigenen Wohl konsequent meiden.

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