Donnerstag, 27. November 2014

Kleine Tiere

Ob Kaninchen, Hamster oder Meerschweinchen – auch Kleintieren kann es tödlich langweilig werden. Wohingegen Hamster am liebsten alleine ihr Revier unsicher machen, gehen Kaninchen, Meerschwein oder Ratte lieber in Gesellschaft durchs Leben. So unterschiedlich die Lebensstile, so verschieden sind auch die Bedürfnisse der kleinen Nager, wie wir beispielhaft am Hamster und Kaninchen im Folgenden zeigen werden: Der Hamster: Viele Hamsterbesitzer kennen das nervtötende Geräusch von kleinen Zähnchen auf Metall. Gitterstäbeknabbern ist ein häufiges Phänomen unterbeschäftigter, in zu kleinen Käfigen gehaltener Tiere. Verbringt der Hamster die meiste Zeit der Nacht nagend in einer Ecke, sollte dringend etwas unternommen werden. Stereotype Verhaltensweisen lassen sich meistens nur noch schwer ändern, wenn sie sich erst einmal manifestiert haben. Was kann getan werden? Als erster Schritt muss der Wohnraum vergrößert werde. Da die im Einzelhandel angebotenen Standardhamsterkäfige in der Regel viel zu klein sind, bietet sich der Umzug in ein geräumiges Aquarium an, welches mit viel Einstreu zu einem tollen Buddelparadies wird. Höhlen graben und Tunnelsysteme anlegen ist für Hamster ein natürliches Bedürfnis, auf das sie auch in Gefangenschaft nicht verzichten möchten. Kann er dieses in seinem Käfig nicht tun, freut er sich über Auslauf in einer hohen Kiste, die vorzugsweise mit naturbelassenen, hautfreundlichen Materialien wie Kleintiertorf, Sand aus Bimsstein bzw. Chinchillasand oder Hanf- oder Birkenstreu gefüllt ist. Als oberste Lage bieten Heu oder getrocknete Wildgräser eine zusätzliche Versteckmöglichkeit für leckere Knabbereien. Getrocknete Maiskolben, Äste von Obstbäumen, Kolbenhirse – all das schmeckt dem Tier und pflegt gleichzeitig auch die scharfen Nagezähnchen. Ein beliebtes Spielobjekt sind Toilettenpapierrollen, die ineinander gesteckt ein tolles Tunnelsystem bilden. Da sie zerknabbert werden können, ist die Gefahr, dass das Tier darin feststeckt und nicht wieder herauskommt minimal. Hamster zerfetzen leidenschaftlich gerne Papiertaschentücher. Diese lassen sich mit etwas Futter als Füllung und einem festen Grashalm zu interessanten Überraschungsbällen schnüren, auf die sich der Nager mit Begeisterung stürzen wird. Graben, laufen, Futter sammeln – das macht Hamster zufrieden. Bei Kaninchen sieht die Sache etwas anders aus: Anders als Hamster möchten sie auf keinen Fall alleine gehalten werden. Sie brauchen mindestens einen Partner, der für Fellpflege und Gesellschaft sorgt – das kann weder ein Mensch noch ein Meerschweinchen! Wie die meisten Tiere brauchen auch Kaninchen sehr viel Auslauf und Platz zum hoppeln und springen. Lässt man die Tiere frei in einem Zimmer laufen, muss unbedingt darauf geachtet werden, dass sie keine elektrischen Kabel anknabbern oder anderen Gefahren ausgesetzt sind. Beim unbeaufsichtigten Freilauf im Garten muss beachtet werden, dass sich Kaninchen aus dem Gehege herausbuddeln, wenn das Drahtgitter nicht weit genug in den Boden eingelassen ist. Beliebte Spielobjekte sind Pappkartons zum drauf sitzen, sich verstecken oder einfach zum drüber springen. Einige Halter berichten außerdem, dass ihre Tiere ganz besonders auf Tennisbälle stehen und diese mit Vorliebe hin und her stupsen. Aber auch Leckereien sind die quirligen Hoppler nicht abgeneigt: frisches Gemüse auf Stöckchen gesteckt und etwas erhöht im Gehege aufgehängt, sorgt für sportlich ambitionierten Knabberspaß. Beschäftigungsmöglichkeiten sind immer sinnvoll, jedoch können sie nie die Gesellschaft eines Artgenossen ersetzen! Das sollten sich vor allem Eltern bewusst machen, die für ihr Kind ein Haustier anschaffen möchten und der Meinung sind, dass ein Kaninchen alleine erst einmal genug ist. Das trifft vielleicht auf den Menschen zu, jedoch nicht auf das Tier.

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